Altkönigstr. 10, 65439 Flörsheim am Main

ʿĪdu l-Aḍḥā in Flörsheim am Main: Ein Fest der Hingabe und Opferbereitschaft

Veranstalter: AMJ Flörsheim am Main
Datum: 17. Juni 2024
Ort: Ata-Moschee Flörsheim am Main

Flörsheim am Main, 17. Juni 2024 – In den frühen Morgenstunden dieses Montags versammelten sich die Mitglieder der Ahmadiyya Muslim Jamaat Flörsheim in der Ata-Moschee, um das ʿĪdu l-Aḍḥā, besser bekannt als das islamische Opferfest, zu feiern.

Das ʿĪdu l-Aḍḥā, am zehnten Tag des Monats Dhū l-Hiddscha gefeiert, erinnert an die Hingabe Abrahams.

Im Heiligen Qur’an heißt es: „Ihr Fleisch erreicht Allah nicht, noch tut es ihr Blut, sondern eure Rechtschaffenheit ist es, die Ihn erreicht“ (Al-Hajj 22:38). Dies zeigt, dass die innere Hingabe wichtiger ist als das äußere Opfer.

Im Monat Dhū l-Hiddscha wird einer der wichtigsten islamischen Gottesdienste, nämlich die Hadsch, vollzogen, die für sich alleinstehend schon einen ekstatischen Gottesdienst darstellt. Ohne Rücksicht auf schöne Kleidung und Schuhe kreist der gläubige Mensch dabei in ungesäumter Kleidung, barfuß und mit bloßem Haupt wie ein Verliebter um die Kaaba, welche er als Verkörperung des Göttlichen betrachtet, und dabei hallen von seinen Lippen und aus seinem Herzen die Rufe „Hier bin ich, o Allah, hier bin ich“. Er besucht die Ebenen von Arafat und Mina, verweilt dort und verlässt sein weiches und warmes Bett um Allahs willen. Die symbolische Gestalt des Teufels mit Steinen bewerfend drückt er seine Abneigung und Hass ihm gegenüber aus. Und ganz am Ende drückt er durch ein Tieropfer im metaphorischen Sinne seine Entschlossenheit aus, sich selbst auf dem Weg des Einen und Einzigartigen Gottes zu opfern.

Auf diese Weise ist die Hadsch tatsächlich eine ekstatische Gottesdiensthandlung, bei der der Mensch im metaphorischen Sinne eine neue Geburt erlebt. Sprich, er entschließt sich, dieses neue, von Sünden gereinigte Leben von nun an niemals durch Vergehen und Fehler zu beflecken. Aus Freude über diese neue reine Geburt hat Allah den Muslimen auf der ganzen Welt dieses ʿĪd – also ein Fest der Freude – vorgeschrieben.

Durch das symbolische Tieropfer bekunden Muslime ihre Bereitschaft, alles für den Weg Gottes zu opfern. Dabei geht es nicht um das Vergießen von Blut, sondern um die Aufrichtigkeit und die tiefen Emotionen, die dem Schöpfer entgegengebracht werden. Die Reinheit dieser Emotionen entscheidet über die Belohnung und das Ergebnis des Opfers. Ein wahres Opfer wird ohne Erwartung auf Belohnung erbracht und zeigt die Liebe und Hingabe zu Allah. Gedanken an Gier oder Zurschaustellung führen zur Ablehnung des Opfers. Das Ziel ist es, das Wohlgefallen des Schöpfers zu erlangen und zu zeigen, dass man bereit ist, seine eigenen Wünsche Allahs Geboten unterzuordnen. Dies ist der wahre Geist des ʿĪdu l-Aḍḥā.

Erfüllt von diesem Geist versammelten sich etwa 310 Mitglieder der AMJ zum ʿĪd-Gebet in der Ata-Moschee. Nach dem Gebet folgte eine inspirierende Ansprache des Imams, die in einem gemeinsamen stillen Gebet mündete. Anschließend tauschten die Anwesenden herzliche Umarmungen und Glückwünsche aus, um ihre Freude zum Ausdruck zu bringen.

Diese Feierlichkeiten sind ein lebendiger Ausdruck der Hingabe und des Glaubens der Gemeinde, die durch ihre Taten und ihr Herz die Lehren und den Geist des ʿĪdu l-Aḍḥā verkörpern. Möge dieses Fest der Opferbereitschaft und der Freude die Herzen aller Menschen, unabhängig von ihrem Glauben und ihrer Herkunft, berühren und die Gemeinschaft in ihren Bindungen festigen.