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Īd-Feste

ʾĪdu l-Fiṭr-Kleines ʾĪd-Fest (Zuckerfest)

Im islamischen Kalender wird jedes Jahr das ʾĪdu l-Fiṭr, das Fest des Fastenbrechens, unmittelbar nach dem Fastenmonat Ramaḍān am 1. Šawāl zelebriert. Die Muslime bringen dabei ihre Freude zum Ausdruck, dass Allah der Erhabene sie befähigt hat, den Gottesdienst des Fastens zu vollziehen. Vor dem ʾĪdu l-fiṭr Gebet ist es üblich, der Praxis des Heiligen ProphetenSAW zu folgen und zu duschen, sich mit schöner Kleidung zu schmücken, zu parfümieren und zu frühstücken, um sich auf das Gebet vorzubereiten. Es ist für jeden, ob jung oder alt, und sogar für Neugeborene verpflichtend, das ṣadaqatu l-fiṭr (Fitrana-Almose) vor dem Īd-Gebet zu entrichten, dessen Höhe auf 3€ pro Person festgelegt wurde.

Die islamische Lehre betont, dass einem Muslim, der Anstrengungen auf dem Wege Gottes unternimmt, auch Belohnungen zuteilwerden. Eine solche Anstrengung und zugleich einer der fünf Grundpfeiler des islamischen Glaubens ist das Fasten im Heiligen Monat Ramadan. Dieser Monat wird im Islam als gesegnet angesehen, da es in dieser Zeit war, als die Offenbarungen des Heiligen Qur‘an an den Heiligen Propheten MuhammadSAW durch den Erzengel Gabriel begannen. In dieser Zeit ist das Gedenken an Gott und das Handeln mit der Absicht, Gottes Wohlgefallen zu erlangen, besonders bedeutsam.

Das ʾĪdu l-Fiṭr, das auch als “Zuckerfest” bekannt ist, stellt somit die abschließende Belohnung für das erfolgreiche Fasten in den vorangegangenen Tagen des Ramadan dar und drückt die Freude und Dankbarkeit für diese gesegnete Zeit aus.

Die Feierlichkeiten beginnen am frühen Vormittag mit dem gemeinschaftlichen Gebet in der Moschee. Der Imam hält eine Ansprache (Khutba), um das Gedenken an den vergangenen Heiligen Monat und die Opfer, die man in dieser Zeit erbracht hat, um die Liebe Gottes zu erlangen, sowie mit der Bitte an Gott, dass man die Fortschritte, die man erzielt hat, nicht wieder verlieren möge, wachzurufen.

In diesen Tagen ist es besonders wichtig, an Arme und Bedürftige zu denken und sie möglichst an den Festlichkeiten teilhaben zu lassen und ihnen Geschenke zu machen. Dies ist ein wichtiger Teil der islamischen Lehre und wird als große Tat von Gott angesehen.

ʾĪdu l-Aḍḥā-Großes ʾĪd-Fest bzw. (Opferfest)

Das ʾĪdu l-Aḍḥā, auch bekannt als das Opferfest, ist das bedeutendste Fest im muslimischen Kalender. Es findet etwa zehn Wochen nach dem Ramadan, dem Fest des Fastenbrechens (ʾĪdu l-Fiṭr), statt und dauert drei Tage lang. Das Fest ist der Höhepunkt der Hadsch, der islamischen Pilgerreise nach Mekka, und markiert deren Vollendung.

Die Geschichte hinter dem Opferfest erinnert an den Gehorsam und die Opferbereitschaft des Propheten AbrahamAS und seines Sohnes IsmaelAS. Nach einer Reihe von Träumen, in denen AbrahamAS sich selbst seinen ältesten Sohn opfern sah, glaubte er, dass es der Wille Gottes sei, das Leben seines Sohnes zu opfern. Doch Gott gebot ihm Einhalt und verkündete ihm stattdessen die frohe Botschaft. AbrahamAS hatte den Willen Gottes erfüllt und die Prüfung der Liebe gegenüber seinem Schöpfer bestanden. Diese Geschichte hat großen symbolischen Charakter für alle Muslime und zeigt die Opferbereitschaft auf, die man in sich tragen sollte, um die Nähe Gottes erlangen zu können.

Der Zweite KalifRA sagte:

Bedenken Sie stets, die Weisheit in der Opfergabe besteht nicht darin, dass ihr Fleisch oder ihr Blut den allmächtigen Gott erreicht, vielmehr ist die Weisheit dahinter folgende, dass dadurch Gottesfurcht entsteht. [Tafseer-e-Kabeer, Band 6, S.57]

Anlässlich des Opferfestes opfern Muslime, die es sich leisten können, ein Tier und geben das Fleisch an Bedürftige und Mittellose. Das gemeinsame Gebet in der Moschee am Morgen des ʾĪdu l-Aḍḥā besteht aus zwei Rakat (Gebeitseinheiten) und wird von einer Ansprache des Imams begleitet. Die restliche Zeit sollte genutzt werden, um Bedürftige, Alleinstehende sowie Verwandte und Bekannte zu besuchen.

Das Opferfest ist somit ein Symbol für Gottes Barmherzigkeit und die Opferbereitschaft AbrahamsAS erinnert die Muslime daran, dass sie Götzendienst und Menschenopfer ablehnen und stattdessen die Nähe Gottes suchen sollten.