Veranstalter: Humanity First Deutschland e.V.
Einsatz: Anfang März bis Ende Mai 2023
Gebiet: Erdbebengebiet Türkei
Am 07. Februar 2023 erschütterte ein verheerendes Erdbeben die Türkei und Syrien und hinterließ eine Spur der Zerstörung und des Leids. In dieser dunklen Stunde beteiligte sich die Jugendorganisation Flörsheim am Main, neben Geld- und Sachspenden auch tatkräftig vor Ort.
Unter der Leitung von Desaster Relief der Humanity First Deutschland e.V. erwiesen sich insgesamt 8 Jugendliche aus Flörsheim, davon der jüngste wohlgemerkt 13 Jahre alt als strahlender Lichtblick, der den Opfern in ihrer Not half. Mit unermüdlichem Einsatz und mitfühlendem Herzen bot die Organisation den betroffenen Menschen wertvolle Unterstützung.
Der Einsatz von Humanity First Deutschland begann mit einem einmonatigen Medical Camp, in dem die Erdbebenopfer medizinisch versorgt wurden. Doch damit nicht genug: Auf Anfrage der Regierung erweiterte die Hilfsorganisation ihre Hilfe, indem sie in der Stadt Belen, Hatay, eine Feldküche eröffnete. Diese Küche diente nicht nur dazu, tägliche Mahlzeiten für die Betroffenen zuzubereiten, sondern auch dringend benötigte Güter wie Medizin, Kleidung, Obst und Milch zu verteilen.
Am 3. März 2023 begann diese beeindruckende Mission, indem 500 Menschen ihr erstes Frühstück erhielten. Die Küche lief auf Hochtouren und wurde zu einer wichtigen Anlaufstelle für die Erdbebenopfer. Bis zum 10. Mai 2023, dem letzten Einsatztag, wurden erstaunliche 54.771 Mahlzeiten zubereitet und an die Notleidenden verteilt. Das Team von 185 ehrenamtlichen Helfern, das sich aus Personen im Alter von 13 bis 80 Jahren zusammensetzte, arbeitete unermüdlich, um diesen Bedarf zu decken.
Der Tag für die Helfer begann stets mit einem gemeinschaftlichen Morgengebet, das ihnen die notwendige Stärke und Inspiration verlieh. Anschließend machten sich die Teams auf den Weg nach Belen, um ihre Arbeit in der Küche zu beginnen. Besonders während des heiligen Monats Ramadan, wurde das Frühstück für den Fastenbeginn am nächsten Tag gleichzeitig mit dem Abendessen zubereitet. Dabei legte das Team Wert darauf, den Menschen einheimische Speisen zu servieren.
Die logistische Herausforderung war immens, da täglich frische Lebensmittel zubereitet werden mussten. Dies umfasste das Schneiden von Gemüse, die Zubereitung von Brot, das Verpacken von Lebensmitteln und die Annahme großer Mengen an Lieferungen. Nach dem Mittagsgebet begaben sich die Teams auf die Straße, um das Essen in den Zeltstädten zu verteilen.
Die Arbeit endete jedoch nicht mit der Essensausgabe. Die Fahrzeuge mussten entladen, übrig gebliebene Lebensmittel ins Lager sortiert und die Töpfe gereinigt werden. Jeden Tag wurden zudem in einer Halle namens Dogapark Mahlzeiten für Hunderte von Menschen zubereitet.
Am Ende des Tages fuhren die erschöpften Helfer zum Übernachtungsort zurück, nur um am nächsten Tag von Neuem zu beginnen. Diese bemerkenswerte Anstrengung ermöglichte es einem Team von durchschnittlich 20 Freiwilligen, Tausende von Menschen täglich mit lebenswichtigen Gütern zu versorgen.
Der Einsatz der freiwilligen Helfer während dieser Zeit war nicht nur eine physische Herausforderung, sondern auch eine spirituelle Reise. Jeder Helfer erfuhr die göttliche Gnade und erhielt die Kraft, Schlafmangel und hohe körperliche Belastung zu ertragen, um den Bedürftigen zu dienen.
Die Hilfsorganisation leistete über zwei Monate hinweg einen 24/7-Einsatz für die Erdbebenopfer und verteilte insgesamt 1,23 Millionen Mahlzeiten. Das Eid-Fest wurde mit der Verteilung von Baklava gefeiert.
Dieser Einsatz zeugt von der außergewöhnlichen Entschlossenheit und Mitmenschlichkeit von Humanity First Deutschland und den jugendlichen Helden aus Flörsheim am Main und zeigt, wie eine engagierte Gruppe von Menschen in Zeiten der Not eine bedeutende Veränderung bewirken kann.